Geschichte und Profil des Seminars für Kirchengeschichte

Bei der Errichtung der Fakultät für Katholische Theologie im Rahmen der Wiedergründung der Universität Mainz wurden 1946 zwei Lehrstühle im Bereich der Historischen Theologie geschaffen, einer für Kirchengeschichte und Patrologie, einer für christliche Archäologie und Kunstgeschichte. Auf den zuerst genannten wurde Ludwig Lenhart berufen, zuvor Professor am Bischöflichen Priesterseminar Mainz; der andere Lehrstuhl blieb zunächst unbesetzt. Nachdem 1954 August Schuchert einen Lehrauftrag für dieses Gebiet wahrgenommen und ab 1955 Anton Philipp Brück als a.o. Professor tätig geworden war, wurde mit dessen Ernennung zum o. Professor am 15. Dezember 1964 der zweite Lehrstuhl der historisch-theologischen Fächergruppe regulär konstituiert. Nach der Emeritierung von Ludwig Lenhart wurde im Wintersemester 1968/69 die Abgrenzung der Lehrgebiete neu definiert, und zwar in Anlehnung an den Usus der meisten katholisch-theologischen Fakultäten im deutschen Sprachraum: Alte Kirchengeschichte und Patrologie einerseits, Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde andererseits. Dieser Fächerbestand wurde mit Schreiben des Ministers für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur vom 9. Mai 2006 an den Bischof von Mainz nochmals bestätigt.

Die Abteilung Kirchengeschichte des Altertums, Patrologie und Christliche Archäologie übernahm Karl Suso Frank OFM (1968-1974). Seinen Interessensschwerpunkt bildete vor allem die Geschichte des Mönchtums.

Karl Suso Frank OFM (1968-1974); Quelle: Universitätsarchiv Mainz

 

Ihm folgte im Wintersemester 1976/77 Theofried Baumeister OFM, der die Professur bis zu seiner Emeritierung im Sommersemester 2009 innehatte. Inhalte seiner Forschungen sind die Frömmigkeitsgeschichte der Alten Kirche (Martyrium, Hagiographie und Heiligenverehrung), Kirchengeschichte des Niltals (Ägypten und Nubien), Koptologie, Gnosisforschung sowie die Religionsgeschichte der Antike.

Theofried Baumeister OFM (1976-2009); Foto: Katharina Pultar

 

Zum Wintersemester 2010/11 übernahm Heike Grieser die Professur. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in sozial- und rechtsgeschichtlichen Fragestellungen (Christentum/ Theologie und Sklaverei; Frühchristliche Caritas), im kulturhistorischen Bereich (Christentum im Umfeld der (paganen) Religionen; Christlicher Volksglaube) sowie in der Hagiographie und der Historischen Frauenforschung.

Die Abteilung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde übernahm Anton Philipp Brück (1955-1976). Ihm folgten Isnard W. Frank OP (1977-1996) und Johannes Meier (1997-2013). Zum Sommersemester 2014 wurde Claus Arnold auf die Professur berufen.

 

Ausführlichere Informationen zu Geschichte und Profil der Abteilung Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde finden Sie unter:

https://www.historia.kath.theologie.uni-mainz.de/geschichte-profil/