Conference "Gefangenenloskauf im Mittelmeerraum. Ein interreligiöser Vergleich" (German)

19.-21. September 2013 an der Universität Paderborn

Der Loskauf von (Kriegs-)Gefangenen bzw. Sklaven ist eines der zentralen Themen der interreligiösen Beziehungsgeschichte. Er wurde von Juden, Christen und Muslimen durchgeführt, um die eigenen Glaubensbrüder und -schwestern aus der Hand ihrer andersgläubigen Sklavenhalter zu befreien. Diese Praxis stellt einen häufig vernachlässigten Teilaspekt der Geschichte der Sklaverei dar, die als wechselvolles Konflikt- und Beziehungsgeflecht aller Beteiligten zu charakterisieren ist. Die Tagung beleuchtete die Problematik in einer longue durée-Perspektive von der Antike bis in die Frühe Neuzeit und verglich hierbei jüdisches, christliches und muslimisches Handeln und die damit verbundene Vorstellungswelt. So hat zum Beispiel Gott das Volk Israel aus Ägypten "losgekauft". Im Neuen Testament erscheint der Loskauf als Metapher, um Aussagen über das Wesen des Menschen und die Erlösungstat Jesu Christi zu machen. Der Koran empfiehlt den Loskauf als gottgefälliges Werk. Inwiefern steht eine Spiritualisierung von Loskauf in Beziehung zur realen Praxis? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in Theorie und Praxis erkennen? Im Mittelmeerraum trafen die drei abrahamitischen Religionen aufeinander, insofern bot er sich als Untersuchungsraum in besonderer Weise an.


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